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Gestirne, (in den Astronom. Nachrichten und in Poggendorff’s Annalen 1868, Bd. CXXXV.); – über ein Spectroscop nebst Beiträgen zur Spectralanalyse der Gestirne, (in den Berichten der Königl. Sächs. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, mathematisch-physische Classe, 1869); – Beobachtungen von Protuberanzen der Sonne, (ebendas., Sitzung am 1. Juli 1869); – über eine neue Methode anziehender und abstoßender Kräfte, (ebendas., Sitzung am 27. Novbr. 1869.)

seit 1864 Kunst-Schriftsteller und Redacteur der „Neuen Zeitschrift für Musik“ zu Leipzig, Ehrenmitglied verschiedener Kunstvereine,

geboren am 1. Juni 1826 zu Glogau, absolvirte seine wissenschaftlichen Studien zu Breslau und Berlin, zeigte schon in früher Jugend große Neigung zu musikalischen Compositionen, obgleich er fünf Jahre lang die Landwirthschaft betreiben mußte. In seinem 24. Lebensjahre wandte er sich nach Berlin um Composition und Piano zu studiren, ward bald Lehrer für Theorie am Conservatorium, gründete eine Opern-Akademie, einen Orchesterverein und einen Verein zur Hebung der dramatischen Production. In Leipzig rief er den deutschen Musikertag, einen Verband deutscher Tonkünstler, in’s Leben.


Opern-Compositionen: Mohammed. – Maccabaeus. – Tell. – Karaman. – Proteus.

Chorwerke: Alexandrea. – Anbetung Gottes. – Astraea. – Brauthymne.

Grundriß einer Theorie der Oper. 1. Bd. Leipzig, 1869. Arnold. 339 S. 1 Thlr. 20 Ngr.

Handbuch für Stimmenbildung und Pathologie der Gesangorgane. (Auch in’s Englische übersetzt.).

Rathschläge und Erfahrungen für angehende Gesang- und Orchester-Dirigenten. Leipzig, 1861. Kahnt. 16 S. 5 Ngr.

Drei Vorlesungen über die Anforderungen des Lebens und der Kunst. Berlin, 1861. Bach. 99 S. 15 Ngr.

Außerdem: Aufsätze in Fachjournalen.

Königl. Sächs. Canzleirath a. D., Ehrenkreuz des Königl. Sächs. Verd.-Ordens, des K. K. Oesterreich. Franz-Joseph-Ordens, des K. Portugies. Christus-Ordens Ritter und des K. Preuß. Rothen Adler-Ordens Ritter, Ehrenbürger von Großenhain,

geboren am 25. August 1790 zu Großenhain, begann seine Laufbahn 1805 als Expedient in einer jurist. Expedition, ging 1811 in gleicher Eigenschaft nach Dresden, wo er bald als Finanzaccessist, später als Geheimcanzlist im damaligen Geh. Consilium angestellt ward und in mehreren Instituten kalligraph. Unterricht ertheilte, später 1819 der Canzlei der Friedensvollziehungs-Commission beigegeben und ihm die Reinschrift des Theilungsvertrags zwischen Sachsen und Preußen übertragen, 1821 Geh. Legationscanzlist bei der Bundesgesandtschaft zu Frankfurt a. M., 1825 Geh. Cabinetscanzlist, 1828 ward ihm eine Courirsendung nach Warschau anvertraut und begleitete 1833 den Minister General von Minkwitz zum Congreß nach Wien und 1854 nach Bamberg, 1855 Canzleirath, feierte 1861 sein 50jähr. Dienstjubiläum. Er vermachte dem K. Hoftheater zu Dresden die sehr reichhaltige dramaturgische Abtheilung seiner Bibliothek und der pädagogische Verein zu Dresden ernannte ihn 1857 zum Ehrenmitglied.


Carstairs und Mad. Jaffé oder über die amerikanische Schnell-Schreibmethode. Dresden, 1842. Arnold. 3 Bgn. 71/2 Ngr.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite 390. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/404&oldid=- (Version vom 14.9.2022)