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mußten diese guten Leute doch ein theures Opfer gehen, nemlich die Beine. Diese Glieder wurden ihnen beym Losschnellen von den Ketten, als das türkische Schiff auffuhr, theils gebrochen, theils jämmerlich zerrissen, und mußten ihnen, sobald die Schlacht vorbey war, unter dem Knie weg abgenommen werden, und das war wieder ein großes Unglück. Doch hielten beyde die Operation aus, und lebten in diesem Zustande noch einige Jahre. Endlich starb doch einer nach dem andern, und das war nach allem, was vorhergegangen war, nicht das Schlimmste.

Diese Geschichte hat ein glaubwürdiger Mann bekannt gemacht, welcher beyde Matrosen ohne Beine selber gesehen, und die Erzählung davon aus ihrem eigenen Munde gehört hat.



 Abendlied,

 wenn man aus dem Wirthshaus geht.

Jetzt schwingen wir den Hut.
Der Wein der war so gut.
Der Kaiser trinkt Burgunder Wein,
Sein schönster Junker schenkt ihm ein,
Und schmekt ihm doch nicht besser,
 Nicht besser.

Der Wirth, der ist bezahlt,
Und keine Kreide mahlt
Den Namen an die Kammerthür,
Und hinten dran die Schuldgebühr.
Der Gast darf wieder kommen,
 Ja kommen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/150&oldid=- (Version vom 1.8.2018)