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in starkem Bogen an und zeigt an seinem hintern Ende einen deutlichen stumpfen Vorsprung, der durch eine flache Bucht vom Beginn des Hinterrandes getrennt ist. Die grösste Höhe befindet sich hinter der Mitte kurz vor dem Vorsprung. Die Wölbung der Schaale ist vom Schloss- zum Bauchrande hin in der Mitte am höchsten. Bis zu dieser steigt sie vom Schlossrande allmählich an, verläuft dann in geringer Neigung nach der Bauchseite zu und fällt dann zum Bauchrande in steiler (F. 17) oder selbst fast überhängender Wölbung (F. 18) zum Bauchrande ab. Zugleich zeigt die Ansicht von der Bauchseite ein allmähliges Ansteigen von vorn nach hinten bis zur Mitte, dann schwaches Fallen zum Vorsprung, und von diesem an einen steilen und ziemlich plötzlichen Abfall zum Hinterrande (F. 17 b, 18 b, 19 b). Zwischen dem Bauchrande und der starken Wölbung der Bauchseite verläuft eine deutliche Furche, welche die vordere und hintere Randfurche mit einander verbindet. Da der Bauchrand der linken Schaale den für Leperditia charakteristischen Umschlag zeigt und dieser bei der rechten Schaale fehlt, so glaube ich ein Uebergreifen der rechten über die linke Schaale annehmen und daher unsre Form zu Leperditia stellen zu müssen. Der Augentuberkel (ohne besondern ihn umgebenden Fleck) und der Mittelfleck sind deutlich erkennbar.

Von bekannten Arten wüsste ich keine mit unsrer Art näher zu vergleichen. Durch die Furche an der Bauchseite unterscheidet sie sich von Allen. Die rechte und linke Schaale unsrer Art gehören verschiedenen Exemplaren an und zeigen in ihren Dimensionen Unterschiede, indem die Wölbung des Bauchrandes bei der linken Schaale viel stärker hervortritt, und zugleich die ganze Schaale kürzer und höher ist. Wir haben es hier wohl nur mit einer Veränderlichkeit innerhalb einer und derselben Art zu thun.

Maasse: Höhe
Länge. vorn. hinten. Grösste Höhe. Schlossrand.
Rechte Schaale 37 mm. 17 mm. 22 mm. 23 mm. 28 mm.
Linke Schaale 27 » 14 » 17 » 19 » 21 » ?

Fundort. Cap Grebenny auf Waigatsch. Die Exemplare im Stockholmer Museum.

Erklärung der Figuren: T. V a, F. 17 rechte Schaale von oben (a), von der Bauchseite (b) und im Durchschnitt von der Rücken- zur Bauchseite (c). F. 18, Exemplar einer linken Schaale, in den nämlichen Ansichten. F. 19, Stück eines hintern Vorsprungs der linken Schaale von oben (a) und von der Bauchseite (b). F. 20, Stück der Oberfläche einer linken Schaale mit deutlichem Auge und Mittelfleck.


Leperditia Lindströmi var. mutica m. T. V a, F. 21, 22.

Die Grössen- und Wölbungsverhältnisse stimmen so ziemlich mit der Hauptform überein; der Unterschied liegt wesentlich darin, dass der markirte Vorsprung an der Hinterseite

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Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/90&oldid=- (Version vom 1.8.2018)