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der Schaale wenig oder gar nicht ausgebildet ist, obgleich immerhin ein steilerer Abfall der Wölbung an der Hinterseite, dem Vorsprung entsprechend, bestehn bleibt. Auch ist die Schaale im Umriss mehr oblong, die Hinterseite weniger vorgezogen als in der Hauptform. Die Furche am Bauchrande ist ebenso stark oder sogar stärker ausgebildet. Die Oberfläche zeigt zuweilen eine feine zerstreute Tuberkulirung, die andeutungsweise übrigens auch bei der Hauptform vorkommt.

Maasse können nicht angegeben werden, da kein Exemplar einigermaassen vollständig ist. Die Figuren mögen einstweilen genügen.

Der Fundort ist der nämliche wie bei der typischen Form.

Erklärung der Figuren: Es sind zwei Exemplare der linken Schaale in T. V a, F. 21, 22 abgebildet, mit der Ansicht von oben (a), von der Bauchseite (b) und dem Durchschnitt von der Rücken- zur Bauchseite (c).


Nachtrag zu den Uralischen Leperditien.

Sämmtliche Uralische Leperditien, die L. Barbotana, Mölleri, wie Isochilina biensis kommen wie oben (S. 22) gesagt, im Niveau das Pentamerus Baschkiricus vor, das nach v. Grünewaldt früher mit den obersten böhmischen Etagen F, G, H, und also jetzt mit dem Kayser’schen Hercyn parallelisirt wurde.

Nun hat Hr. Tschernyschew[1] in seinem vorläufigen Bericht über seine geologischen Untersuchungen am W. Abhang des südlichen Ural, nachgewiesen, dass das genannte Niveau des P. baschkiricus, da in ihm Formen wie Spirifer Archiaci Murch. und Stringocephalus Burtini vorkommen, dem mittlern Devon zuzuweisen und wohl von den gleichfalls früher von Grünewaldt untersuchten Bogoslowsker Schichten mit Rhynch. nympha, Spirifer superbus, Pentamerus acutolobatus zu scheiden ist, die auch auf dem W. Abhang des südlichen Ural am obern Juresan angetroffen werden und wirklich dem obersten böhmischen Silur Barrande’s also dem Kayser’schen Hercyn zu parallelisiren sind. Hier findet sich von Leperditien nur die L. Barbotana, die also beiden Niveau’s angehört. Die Leperditia grandis var. uralensis (S. oben S. 24), die ich oben als Hinweis auf das silurische Alter des Uralischen Leperditienniveaus auffasste, bleibe einstweilen als Varietät stehn. Weiteres Material wird wahrscheinlich auch ausreichende specifische Unterschiede liefern.

Von der Leperditia Mölleri m. (S. oben S. 23, T. I, F. 23–25) habe ich durch Hrn. Tschernyschew neues Material aus dem oben bezeichneten Niveau erhalten, «von


  1. Ѳ. Чернышевъ, предварительный отчетъ о геологическихъ изслѣдованіяхъ на западномъ склонѣ южнаго Урала, in Извѣстія геологическаго комитета, Томъ II, № 1 (1883) стр. 31–48. Ein deutsches Referat über den Artikel wird auch im Neuen Jahrbuch für Mineralogie u. s. w. erscheinen.
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Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/91&oldid=- (Version vom 1.8.2018)