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Den Dackel, des Viech, des Kameel,
I müaßt me schäma, meiner Seel,
Däht i mit dem, – ’s ka’s jeder hera,

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Als Mann von Bildong no verkehra!“


– – Was wohl mit dene isch bassiert,
Des hot me nemme entressiert,
I guck, weil i nex schwätza ka
Schprachlos den „Mann von Bildong“ a –

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Ond en Gedanka diaf versonka

Han schweigend i mein Schoppa dronka!



 A netter Troscht.

„Potz heidenei! Wer wird au greina.
Wenn draußa d’ Frialengssonna scheint,
Ond horch, wia d’ Vögela hent älle
Sich zom a Friahkonzert vereint! –

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Es hot jetzt lang gnuag g’schneit ond g’regnet,

Ond ’s treibt ond blüaht jetzt iberall,
Drom, Kend, gib frei da Weg zom Herza
Em erschta Frialengssonnastrahl! – –
Was moinscht, dei Schatz käm nemme wieder,

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Er sei der bös fir älle Zeit?

Ach was, der wird scho wieder komma,
Komm doch amol, Kend, ond sei gscheid,
Wer wird au glei a Pfändle macha,
Gang, Maidle, nemms net gar so schwer;

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Woischt was, bis sich dei Bua hot bsonna,

Schtreckscht mir derweilscht dei Göschle her!“

Empfohlene Zitierweise:
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)