Seite:Schreiben an einen der Herausgeber dieses Journals von einem seiner Freunde zu Nürnberg, über die im vorigen Hefte unter dem Titel Der Sieg der Unschuld über die Bosheit abgedruckte Erzählung.pdf/2

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 Dieß bewegt mich, Euer etc. einstweilen folgende Nachrichten und Berichtigungen mitzutheilen, bis dereinst, nach entschiedener Sache, die ganze Geschichte vollständig und durchaus actenmäßig dem Publicum vorgelegt werden kann.

 Zuerst eine allgemeine Bemerkung, welche über den Wehrt und die Glaubwürdigkeit des ganzen Aufsatzes ein großes und unerwartetes Licht verbreitet

 Sie selbst hielten, wie ich sicher weiß, die in das Journal eingerückte Erzählung für die Arbeit eines unparteyischen Dritten. Eben dieses Glaubens waren auch die Leser. Der Verfasser hatte ja, gleich auf der ersten Seite, eine gründliche und vollständige Geschichte versprochen, deren Bekanntmachung von manchfaltigem Nutzen seyn würde. Man mußte also nothwendig eine wahrhafte und unparteyische Erzählung erwarten.

 Allein was ist es denn eigentlich, was man bisher so begierig gelesen – so schnellgläubig als Wahrheit angenommen hat?

 Sie und das Publicum werden über die Täuschung erstaunen. Man hat gelesen – die Exceptionsschrift der beklagten Frankin! Also, anstatt einer gründlichen und vollständigen – anstatt einer wahrhaften und unparteyischen Geschichte – den