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Seite:Seifenblasen-Kurd Laßwitz-1890.djvu/135

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     Und als der Nebelring in Glut

Geschleudert ward ins Weite,
Nicht sank uns der Atomen-Mut,
Du flogst mir zum Geleite.
Und als die Erde sich geballt,

30
Da hielt es uns nicht länger,

Uns band der Liebe Vollgewalt
Im Molekül noch enger.

     Doch ach, entsetzlich war die Zeit!
Kaum mag ich mich erinnern;

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Wir wurden grausam bald entzweit,

Mich trieb es nach dem Innern,
Dann sucht’ ich, ach, von Ort zu Ort
Umsonst, die ich erkoren, —
Ich glaubte schon, es riß dich fort,

40
Als wir den Mond verloren.


     So lebten fern wir und allein
Millionen wohl von Jahren;
Mein Herz, mein Herz war ewig dein —
Erst spät hast du’s erfahren.

45
Als das Geschick von dir und mir

Sich endlich ließ erbitten:
In der Grauwacke krebsten wir
Als kleine Trilobiten.

     Als in der Kohlenformation

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Wir dann uns wiederfanden,

Warst du ein Labyrinthodon,
Ich lag in deinen Banden.
Auf deinen holden Wickelzahn
Sang ich ein Lied alsbalde,

55
Sah ich dich mir von ferne nah’n

Im Sigillarienwalde.

Empfohlene Zitierweise:
Kurd Laßwitz: Seifenblasen. Leopold Voß, Hamburg und Leipzig 1890, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Seifenblasen-Kurd_La%C3%9Fwitz-1890.djvu/135&oldid=- (Version vom 20.8.2021)