endlich mit seinen blöden Augen die Kapsel erkannte, stürzte er freudig darauf zu und hob sie auf; doch schien er äußerst enttäuscht, als er die Locke nicht darin fand. Die Götzenbilder beachtete er merkwürdiger Weise garnicht. Endlich entdeckte er die Locke, wo wir sie verlassen hatten. Er nahm sie auf und drückte sie wiederholt an seine Lippen, dann barg er sie samt der Kapsel sorgfältig in einer Falte seiner Haut. Diesen Vorgang kann ich mir nicht erklären. Was konnte dem Menschen an dem bißchen Haar liegen, da er selbst einen ganzen Schopf besaß? Es müssen im Menschen noch Vorgänge stattfinden, welche uns unerklärlich sind. Instinkt oder Überlegung?
Die Götzenbilder schafften wir später mit großer Mühe in unsern Bau, wo sie den Grundstock eines Menschenmuseums bilden sollen.
Nachrichten von der Expedition. Es sind ganz ungeahnte Entdeckungen gemacht worden. Die Menschen haben außer dem Verkehrsmittel der Tinte in der That noch eine andere Sprache mit Hilfe ihrer Kiefern. Dieselben sind bei den älteren Weibchen stärker entwickelt als bei den Männchen. Die beiden eigentümlichen Hervorragungen an den Seiten ihres Kopfes dienen dazu, die Sprache zu verstehen. Wir allerdings können diese nicht wahrnehmen, aber unsere berühmten Physiker Hlmz und Krch haben ein Instrument erfunden, welches die von den menschlichen Kiefern der Luft mitgeteilten Schwingungen in Tastervibrationen umsetzt und uns dadurch verständlich macht. Nun ist alle Aussicht vorhanden,
Kurd Laßwitz: Seifenblasen. Leopold Voß, Hamburg und Leipzig 1890, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Seifenblasen-Kurd_La%C3%9Fwitz-1890.djvu/89&oldid=- (Version vom 20.8.2021)