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1859       1266 Thlr.
1860       1410   "  
1861       1492   "  

Die Barriereempfänger erhalten 12% der Brutto-Einnahme. Die Ausgaben betrugen, die Besoldung der Barriereempfänger miteingerechnet,

1859       1004 Thlr.
1860         838   "  
1861       1020   "  

Das Aktienkapital beläuft sich auf 21450 Thlr.

8. Die Gemeindechaussee von Moers nach Crefeld, 24 Fuß breit und im hiesigen Kreise 2985 Ruthen lang, ist der nächste Verbindungsweg zwischen beiden Städten und über 1/4 Meile näher, als die Straße über Uerdingen. Der Verkehr auf derselben ist mäßig. Bei der Barriere zu Bettenkamp wurden erzielt

1859       282 Thlr.
1860       288   "  
1861       296   "  

Die Unterhaltungskosten betrugen

1859       93 Thlr.
1860       47   "  
1861       50   "  

Für die im hiesigen Kreise befindliche Strecke ist ein Wegewärter mit 140 Thlr. Gehalt angestellt.

Die zahlreichen Wege, deren Unterhaltung den Gemeinden obliegt, zerfallen in solche, welche mit gereinigtem Kies ausgebaut sind, resp. werden sollen, solche, welche mit ungereinigtem Kies ausgebaut sind, und solche, welche nur durch Spurenschlichten und ähnliche Arbeiten unterhalten werden. Der Kies findet sich theils im Rheine, theils in der Erde, und muß mühsam ausgehurdet werden. In den meisten Gemeinden geschehen die Wegearbeiten soviel als möglich durch Hand- und Spanndienste; andere haben es vorgezogen, dieselben mit Geld ausführen zu lassen. Im Allgemeinen ist der Zustand der Wege ein befriedigender: viele Gemeinden und ihre Vorsteher zeichnen sich im Wegebau rühmlichst aus, andere lassen es noch an dem nöthigen Eifer ermangeln. Am Schlusse des Jahres 1861 waren – von den bereits aufgeführten abgesehen – Wege in der Gesammtlänge von 52913 Ruthen oder 26,45 Meilen zum Ausbau mit gereinigtem Kiese in Aussicht genommen; ausgebaut waren davon bereits 43913 Ruthen oder 21,95 Meilen. Zum Ausbau mit ungereinigtem Kiese waren bestimmt 61653 Ruthen oder 30,83 Meilen, und wirklich ausgebaut davon bereits 37570 Ruthen oder 18,79 Meilen. Von den noch nicht ausgebauten Strecken war ein großer Theil in der Erdarbeit vollendet. Über die in jedem Jahre auszuführenden Wegebauten wird für jede Gemeinde ein Etat angefertigt; diejenigen Gemeinden, deren wichtigere Wege noch nicht ausgebaut sind, vollenden regelmäßig in jedem Jahre einen Theil derselben. Die Communalwege sind in mehreren Dörfern gepflastert und auch wo dies nicht der Fall ist, befinden sich die Dorfstraßen in einem theils guten, theils genügenden Zustande. Baumpflanzungen befinden sich nur auf den Chausseen. Da die Aufführung sämmtlicher Communalwege zu weitläufig werden würde, so begnügen wir uns, die wichtigsten derselben herauszuheben.

1. Die Straße von Sevelen über Rheurdt und Schaephuysen nach Tönisberg. Sie ist 24 Fuß breit, im hiesigen Kreise 2095 Ruthen lang, und verbindet die Rheinberg-Geldern’sche mit der Vluyn-Vinnbrücker Bezirksstraße, ist demnach hauptsächlich für den Verkehr des südwestlichen Theiles unseres Kreises mit Crefeld bestimmt. Obwohl sie sich jetzt in einem recht guten Zustande befindet, so haben doch die Gemeinden den chausseemäßigen Ausbau derselben unter der Voraussetzung der Bewilligung einer Staatsprämie beschlossen, und ist für diesen Fall bereits die Übernahme auf den Bezirksstraßenfonds in Aussicht gestellt.

2. Die Straße von Rheurdt nach Aldekerk, 24 Fuß breit und im Kreise 828 Ruthen lang, ist kürzlich mit Hülfe einer Staatsunterstützung von 400 Thlrn. ausgebaut worden. Sie wird durch die Errichtung einer Eisenbahnstation in Aldekerk eine große Wichtigkeit erlangen, namentlich wenn der in Aussicht genommene Ausbau des Weges von Rheurdt nach Camp vollendet sein wird. Die Straße wird alsdann für die Gegend zwischen Rheinberg und Rheurdt der nächste Verbindungsweg zur Crefeld-Clever Eisenbahn sein.