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4. In Essenberg (Bürgermeisterei Homberg) wurde 1859, da die alte Schule unzureichend geworden war, eine neue zweiklassige Schule mit Lehrerwohnung für 4153 Thlr. erbaut.

Die meisten Lehrer des Kreises sind an der für den Regierungsbezirk Düsseldorf gegründeten, mit dem 1. Januar 1832 in’s Leben getretenen „Pensionsanstalt für die Wittwen und Waisen der Elementarschullehrer“ betheiligt. Alle nach dem 1. Januar 1832 angestellten ordentlichen Lehrer wurden nämlich verpflichtet, derselben beizutreten, indeß den früher angestellten solches freigestellt blieb. Das Eintrittsgeld beträgt 4, der jährliche Beitrag, welcher von jedem Lehrer ohne Unterschied, ob derselbe verheirathet ist oder nicht, erhoben wird, 3 Thlr. Die Anstalt hatte im Jahre 1861 eine Einnahme an Beiträgen, Antritts- und Strafgeldern von 3215 Thalern, und zahlte in demselben Jahre an Wittwenpensionen 2037 Thlr. Der Bestand betrug am Schlusse des Jahres 71592 Thaler. Es geht hieraus hervor, daß die Anstalt bereits ein beträchtliches Vermögen angesammelt hat: sie ist hierdurch in den Stand gesetzt worden, die jährlich an die Hinterlassenen verstorbener Lehrer auszuzahlende Unterstützung vom 1. Juli 1862 an von 30 auf 36 Thaler zu erhöhen. Zur Zeit sind 3 Wittwen unseres Kreises im Genusse dieser Unterstützung.

Neben dieser öffentlichen bestehen im Kreise noch zwei denselben Zweck verfolgende Privatvereinigungen, nämlich:

1. Die 1818 gegründete Schullehrer-Wittwen- und Waisenkasse des Synodalbezirkes Moers. Sie hatte im Jahre 1861 ein Vermögen von 2380 Thlrn., erhob an Beiträgen und Zinsen 188 Thlr. und unterstützte die Hinterbliebenen von 8 Lehrern mit 199 Thlrn. Sie zählt 37 Mitglieder, von denen jedes einen jährlichen Beitrag von 1 Thlr. 16 Sgr. 2 Pf. zahlt. Für die Zukunft ist derselbe jedoch auf 2 Thlr. erhöht worden.

2. Die Schullehrer-Wittwen- und Waisenkasse Charitas, deren Gebiet die Kreise Geldern und Moers umfaßt. Erst vor einigen Jahren gegründet, besitzt sie ein Vermögen von 1200 Thlrn. und unterstützte im Jahre 1861 die Hinterbliebenen dreier Lehrer mit 100 Thalern. Die Zahl der Mitglieder beträgt 62, der Jahresbeitrag 2 Thaler.

Endlich ist hier auch die Pestalozzistiftung zu Moers zu erwähnen. Gegründet am 12. Januar 1846, dem hundertjährigen Geburtstage Pestalozzis, zählt sie gegen 60 Lehrer zu Mitgliedern und hat den Zweck, die Erziehung und Ausbildung unterstützungsbedürftiger Lehrerkinder, namentlich wenn sie werwaist sind, zu fördern. Das Vermögen der Stiftung betrug Ende 1861 140 Thlr., der Jahresbeitrag ist auf mindestens 12 Sgr. festgesetzt. Seit ihrem Bestehen hat die Stiftung bereits über 500 Thlr. statutmäßig verwendet.

Die zunächst mit der Aufsicht über die Elementarschulen betrauten Behörden sind die Schul-Vorstände, welche aus dem Pfarrer und zweien durch den Landrath zu ernennenden Eingesessenen des Schulbezirkes bestehen. Bei Erledigung von Lehrerstellen werden der Bürgermeister und diejenigen Einwohner des Schulvorstandes, welche zu irgend einer Zeit im Kirchenvorstande gewesen oder noch sind, mit dem Schulvorstande vereinigt, um drei qualifizirte Subjekte vorzuschlagen, unter denen die Regierung eins auswählt.

Den Schulvorständen zunächst vorgesetzt sind die Schulpfleger. Die evangelischen Schulen des Kreises zerfallen in drei, die katholischen in zwei Schulpflegebezirke, deren Umfang die nachstehende Übersicht ergiebt:

Des Schulpflegers Bürgermeistereien welche zum Pflegekreise gehören.
Namen. Wohnort.
A. Evangelische Schulen.
Fabricius,
Pfarrer.
Moers.
Moers, Friemersheim, Emmerich, Homberg, Capellen, Vluyn, Neukirchen, Repelen.
Zahn,
Seminar-Direktor a. D.
Fild.
Baerl, Orsoy, Budberg, Rheinberg, Ossenberg, Alpen, Hörstgen, Rheurdt.
Greeven,
Superintendent.
Büderich.
Büderich, Xanten, Sonsbeck, Wardt.
B. Katholische Schulen.
Werthmöller,
Pfarrer.
Moers.
Moers, Rheinberg, Orsoy, Alpen, Homberg, Ossenberg, Budberg, Camp, Rheurdt, Schaephuysen, Vierquartieren.
Bauer,
Pfarrer.
Veen.
Xanten, Büderich, Veen, Sonsbeck, Labbeck, Marienbaum, Wardt.