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Die meisten Gebäude des Kreises, nämlich 10407, sind in der Rheinischen Provinzialfeuersocietät versichert, und zwar

in Klasse Zahl der
Gebäude
Versicherungs-
capital Thlr.
Beiträge
Thlr.
I.
81 511480 220
II.
7840 5285790 5088
III.
410 87250 119
IV.
184 35410 65
V.
943 295450 799
VI.
594 172560 585
VII.
320 63230 279
mittelst besonderen
Abkommens nach §. 6
des Reglements
35 66780 375
Summa 10407 6517950 7510

Man sieht auch hieraus wieder, daß der Zustand der Gebäude ein recht befriedigender ist, da in Klasse II allein mehr als drei Viertheile sämmtlicher Gebäude versichert sind, und strohbedachte Häuser nur in den Klassen V–VII Aufnahme finden.

Die folgende Tabelle (siehe Seite 51) giebt eine Übersicht des Feuerversicherungswesens in den einzelnen Bürgermeistereien.


Es sind demnach versichert

bei der Provinzialsocietät     
10407 Gebäude
bei den Privatgesellschaften     
3868      "
Summa     
14275      "
Nach der statistischen Aufnahme waren dagegen vorhanden 15383      "
also nicht versichert
1108      "

Die nicht versicherten Gebäude sind theils solche, welche 1861 noch nicht ganz vollendet waren und später versichert worden sind, theils werthlose Schuppen und Remisen, theils solche, welche wegen unbaulichen Zustandes zur Versicherung nicht zugelassen werden, theils solche, deren Bewohner aus Nachläßigkeit oder Mittellosigkeit die Versicherung unterlassen, theils endlich einige wenige Mühlen und Fabrikgebäude, von denen eine nach der Ansicht der Besitzer zu hohe Prämie verlangt wurde.

Das Versicherungskapital der bei den Privatgesellschaften in Baerl und Emmerich versicherten Gebäude ist von dem Bürgermeister nicht ermittelt worden; ebenso fehlt die Angabe der Beiträge in mehreren Bürgermeistereien. Bei der Berechnung der Durchschnittssummen am Schlusse der Tabelle ist auf diese Lücken selbstredend Rücksicht genommen worden.

Es ergiebt sich nun zunächst, daß das Versicherungskapital eines Gebäudes bei der Provinzialsocietät durchschnittlich 626, bei den Privatgesellschaften 1008 Thaler beträgt. Jene, welche – einige wenige Ausnahmen abgerechnet – jedes in baulichem Zustande befindliche Gebäude versichern muß, indeß die Privatgesellschaften an diese Bestimmung nicht gebunden sind, steigt also in weit tiefere Schichten hinab, als diese. Ungeachtet demnach die Gefahr, welche sie übernimmt, eine weit größere ist, begnügt sie sich dennoch mit geringeren Beiträgen.

Nach der Tabelle wird
von einem Versicherungskapital von   an Beiträgen gezahlt
     bei der Provinzialsocietät 6517950 Thlr. 7510 Thlr.
     bei den Privatgesellschaften      2674225 Thlr. 3209 Thlr.
oder von je 1000 Thalern des Gesammtversicherungskapitals
 bei der Provinzialsocietät 1 Thlr. 4 Sgr. 7 Pfg.
 bei den Privatsocietäten 1 Thlr. 7 Sgr. 4 Pfg.