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Reinhold Steig: Zur Entstehungsgeschichte der Märchen und Sagen der Brüder Grimm. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Litteraturen

selig, welcher Jeremias Daum
geheißen, seye des Orts Schult-
heis gewesen, und ein alter
Mann geworden, habe diesen
Geisterzug von Schnellerts ab-
und wieder zurück gar viel-
malen gehört, und es hernach-
malen wieder erzählet, Depo-
nent könne auch auf sein gut
Gewissen sagen, daß er dieses
Wesen gar vielmalen von Schnel-
lerts auf- und abziehen hören,
aber noch niemals etwas ge-
sehen, es bestünde allezeit in
einem großen Getöse und Ge-
räusche, gleich vielen Fuhr-
werks-Pferden, und dergleichen,
es komme gemeiniglich eine
Stunde nach eingetretener Nacht,
oder eine Stunde vor Tag, ge-
rade durch Deponentens Hof,
und zwar zu der Zeit, wenn Krieg
und Völkermärsche sich er-
eignen wollten. Wie denn Depo-
nent es damalen,[1] als der König
von Preußen vor 2 Jahren den
Krieg in Schlesien angefangen,
gar eigentlich gehört, daß es
von Schnellerts ab- und nach
dem Rodenstein gezogen; es
seye zu der Zeit ein halbes
Jahr außen geblieben,[2] und her-
nach wieder zurückgezogen; und
wie der jetzige Kaiser Karl VII
zu Anfang dieses Jahres in
Frankfurt gekrönt worden, seie









































  1. KA: Wie dann sogar es [A: er] damalen
  2. KA: ausgeblieben
Empfohlene Zitierweise:
Reinhold Steig: Zur Entstehungsgeschichte der Märchen und Sagen der Brüder Grimm. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Litteraturen. Georg Westermann, Braunschweig 1907, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steig_Entstehungsgeschichte_Maerchen_Sagen_Grimm.djvu/30&oldid=- (Version vom 1.8.2018)