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dem Fordernden. Und Schulim dreht sich eine Zigarette.

Die Bauern aber sind verdutzt, wie sie sehen, daß Schulim von des Kosaken „Magorka“ raucht und sagen endlich: „Ne znajemo jeho“. Sie kennen ihn nicht.

Schulim dankt dem Kosaken, sagt beim Weggehen auf Ruthenisch ein freundliches Wort und tut gemütliche Schlucke an seiner russischen Zigarette.

Er geht weiter. Und geht so lange, wie etwa ein Boryslawer Bürgermeister zum Zeichnen seines Vor- und Zunamens braucht (Schulim wohnt in der zweiten Ecke der Stadt), da wird er von einem zweiten Kosaken angehalten. – Sie stehen überall und hüten Rußlands Grenzen vor Europa....

Schulim bleibt stehen. Er weiß schon, was der Kosak ihn fragen wird; aber er wartet auf die Frage.

Ty jewrej – ?“

Schulim tut, als höre er nicht recht.

„Jener Posten hat mir erlaubt, in die Stadt zu gehen –“ erwidert er darauf.

Ob er ein Jewrej sei?

Jener Kosak habe es ihm erlaubt – jener Kosak –

Der wachthabende Soldat wird aufgeregt. Seine Stimme wird dicker. Ob er ein Jewrej sei, fragt er nochmals den Weiterwollenden. Ein „Zyd“ –? Und spuckt laut und gehaltvoll eine Parabel von Speichel vor sich hin.

Was ihm auch einfalle? Ein „Kalwin“ – von weit her – von Amerika –!

Der Kosak macht große Augen, scheint eine Weile

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Sternbach: Wenn die Schakale feiern. Weckruf-Verlag, Weimar 1917, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:SternbachWennDieSchakaleFeiern.pdf/40&oldid=- (Version vom 1.8.2018)