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nicht abbringen, so viel sie auch Einwürfe und Bedenklichkeiten wider die herrschende, und Gründe für ihre Meinung vorbrachten. Nachdem sie sich endlich an Leib und Seele müde disputirt hatten, ohne weiter gekommen zu seyn, als sie vorher waren, so wurde diese Unterredung von einem sehr gelehrten Herrn[1] mit folgenden orakelmäßigen Ausspruche beschlossen: „da alle Einrichtungen der Menschen gebrechlich sind, wie sie selbst, so lasset uns in diesem leben mit der monarchischen Regierungsform, als der für uns Erdenmenschen angemessensten, zufrieden seyn, und hoffen, daß wir dereinst, wenn wir hier als fromme Christen, und was unmittelbar daraus folgt, als gehorsame Unterthanen gelebt haben, in jener Welt alle mit einander in der schönsten Republik ewig leben werden.“ So sehr ich über diesen Ausspruch des weisen Mannes erstaunt war, so ward ich es doch noch weit mehr, als ich sah, mit welchem Beifalle fast die ganze Gesellschaft diesen Spruch annahm; nur der Landprediger schien mir durch ein jedoch kaum

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J. M. Afsprung: Ueber Regierungsformen. Schulbuchhandlung, Braunschweig 1790, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Regierungsformen.pdf/3&oldid=- (Version vom 21.3.2017)
  1. Welcher Nathan bei dem kleinen David in der Nachbarschaft ist.