Jonathan Swift übersetzt von Franz Kottenkamp: Verse auf Swift’s Tod | |
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Erstreben selbst als Lords zu scheinen,
Mit Titeln, wo nur Schein gedieh,
Verwelkte Blumen der Pairie![1]
Er hätt’ es selbst als Schmach erkannt,
Wenn solch ein Wicht ihn Freund genannt.
Wollt’ ihn ein Pair zum Freund erkiesen;
Dann zog er’s vor, sich fortzuscheeren,
Mit witz’gen Köpfen zu verkehren
In altem Rock und staub’gen Schuh’n;
Auf Sterne, die mit Kupplern schon
Geschwelgt, erwies er Stolz und Hohn.“
„Dem Thron hat Achtung er gespendet,
Doch nie ward er von ihm verblendet.
Geschah’s, daß nie er Fürsten traute.
Er ward zum heft’gen Zorn gereizt,
Wenn sich ein Sklav bei Hof gespreizt.“
Denkt vorwärts euch in ein Jahrhundert,
„Der arme Swift! Ein Widerwille
War gegen Menschen einst ihm Grille!
So ward er allgemein verhaßt.
Hätt’ er’s benützt, so könnt’ er fast
Er wollte nie viel Aerger spenden;
- ↑ Jüngere Söhne von Pairs, die weder das Vermögen noch den Sitz im Oberhause erben, dagegen oft einen (in Wirklichkeit nichts bedeutenden) Titel führen, sobald der Vater (ein Pair) mehre derselben besitzt.
Jonathan Swift übersetzt von Franz Kottenkamp: Verse auf Swift’s Tod. Scheible, Rieger & Sattler, Stuttgart 1844, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Verse_auf_Swift%E2%80%99s_Tod-Swift-1844.djvu/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)