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Nur war er selbst sehr unzufrieden.
Wär’ ihm ein besser Loos beschieden,
Hätt’ er vielleicht sich so gefügt,

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Wie meist die Pfaffen sich geschmiegt.

Kaum hätt’ er für Partein geblutet!
Wird jetzt ihm Bosheit zugemuthet?
Doch still! Er liegt ja lang im Grabe.
Die Schriften, seines Geistes Gabe,

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Sind von verschiedner Art, kuriose,

In Versen ein’ge, meist in Prose,
Verfaßt in einer Toryzeit,
Worin er Harley Beistand leiht,
Auch jene Närrin Anna preist,

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Und selbst sich als ein Narr erweist,

Von Toryschelmen angeführt,
Die mit den Stuarts intriguirt.
Pasquill’ auch, die schon längst verschollen,
Ob jener Zeit und voll von Schmollen.

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Nimmst du den Gulliver zur Hand,

So siehst du in dem letzten Band
Nur eine Lüg’ in jedem Wort;
Dort ist ihm schier das Herz verdorrt.
Nicht eine Predigt wirst du schaun,

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Um fromme Seelen zu erbaun.“

     „Ein Urtheil nun vermeidet Swift,
Das seine Werke selbst betrifft.
Stets ward von ihm verachtet schier
Der Recensenten Jagdrevier;

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Nur Eines ward von ihm begriffen:

Ein jeglich Buch ward schnell vergriffen,
Wann Swift sich als Verfasser nannte,
Wobei er stets als Zweck bekannte,

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift übersetzt von Franz Kottenkamp: Verse auf Swift’s Tod. Scheible, Rieger & Sattler, Stuttgart 1844, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Verse_auf_Swift%E2%80%99s_Tod-Swift-1844.djvu/12&oldid=- (Version vom 1.8.2018)