Jonathan Swift übersetzt von Franz Kottenkamp: Verse auf Swift’s Tod | |
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Dann ein Versprechen gar verletzt.
Mylady, die gar sehr ihn schätzt,
Erwartet morgen ihn beim Whist.
Swift war sein Freund seit Jahresfrist;
Swift starb ja auch nach manchen Leiden.
Die Laufbahn mußt’ er endlich schließen.
Jetzt wird er höh’res Glück genießen.“
Wozu der Gram, wenn Freunde sterben?
Die Scene wechselt jetzt. Ein Jahr
Entschwand bereits. Wer denkt wohl gar
An Swift? Jetzt ist er expedirt,
Als hätt’ er niemals existirt.
Fort! – Folgen müssen seine Werke,
Und auch die Sterblichkeit erkunden;
Sein Hohn wird dann der Zeit nicht munden.
Landjunker, die denn doch bisweilen
Verlangen einen Swift; man sagt:
„Das Buch nach dem Sie da gefragt
Ist uns sehr wohl bekannt. Nicht wahr?
Der Autor starb vor einem Jahr?“ –
Als jüngst in meinen Magazinen
Verlegne Waar’ ich ausgeschieden,
War ich im höchsten Grad zufrieden,
Als ihn Pastetenbäcker nahmen;
Jonathan Swift übersetzt von Franz Kottenkamp: Verse auf Swift’s Tod. Scheible, Rieger & Sattler, Stuttgart 1844, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Verse_auf_Swift%E2%80%99s_Tod-Swift-1844.djvu/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)