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in einer äusserst romantischen Lage gebaut. Das Brauhaus und der Keller, samt vielen Feldstücken, waren ehedem Oettingische Kammergüter und verpachtet: jetzt aber sind sie ein Eigenthum des jetzigen Braumeister Eberlein, dessen Vater sie von dem verstorbenen Fürsten von Oettingen kaufte.


Nach diesen Bierkeller wallet ungefähr von Walburgis bis Jacobi alles, was gehen, reiten und fahren kann, von 6 bis 8 Stunden her, so daß es oft einem Jahrmarkte ähnlich siehet, von den Städten Wassertrüdingen, Oettingen, Gunzenhausen, ja so gar von Anspach und andern Orten. Man spricht hier oft Fremde, die man sonst in 3 bis 4 Jahren nicht siehet; und wenn jemand in der Nachbarschaft einen guten Freund oder Fremden hat, so führt er ihn nach Spielberg. Es gibt oft auf 3 bis 4 Plätzen Musik, nach welcher zuweilen 2 bis 3 Partien recht ländlich auf dem bloßen Rasen tanzen, und was das schönste ist, so gehet es auch meistens, ungeachtet der Stärke des Biers, sehr ruhig und friedlich zu. Nicht nur Mannspersonen vom Stande, sondern auch Frauenzimmer, ja so gar Geistliche von beyden Religionen

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Anonym: Vom Spielberger Schloß und Bierkeller in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_Spielberger_Schlo%C3%9F_und_Bierkeller.pdf/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)