stark veränderte Häuser in der Schloßstraße erhalten. Das gotische Haus Wilsdruffer Straße 2, Ecke Schloßstraße (Taf. III), ist im Innern und Äußern sehr bemerkenswert und kann als eines der ältesten Häuser Dresdens angesehen werden. Es zeigt noch heute im Grundriß die alte gotische Anlage.
Gotisches Haus, Wilsdruffer Straße 2. Grundriß des Erd- und
ersten Obergeschosses.
Das Gebäude war, wie aus einem im Grünen
Gewölbe befindlichen
Stadtmodell vom Jahre 1521
ersichtlich ist, ursprünglich
zweigeschossig. Der
Eingang zum Erdgeschoß, das
ganz überwölbt ist, lag
früher an der Schloßstraße.
An die Stelle der alten
Wendeltreppe hat man
später eine mehrarmige
geradläufige Treppe gesetzt.
Das Äußere des Hauses zeigt jetzt nur noch am Erker die ursprüngliche Gestalt, doch erkennt man an den Profilen der Fenster noch die früheren gotischen Formen. Die gotische Architektur des Erkers gehört nach Gurlitt der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts an. Der Erker trägt an den Brüstungen feines Maßwerk, an den Pfeilern auf Konsolen die Figuren des Apostels Johannes mit dem Kelche, der Jungfrau Maria mit dem Kinde und des Heiligen Christophorus mit dem Jesusknaben auf dem Rücken. Diese Bildhauerarbeiten stammen aus dem Anfange des sechzehnten Jahrhunderts.
Walter Mackowsky: Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Verlag von C. Heinrich in Dresden-N., Dresden 1913, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Walter_Mackowsky_Baudenkm%C3%A4ler.djvu/38&oldid=- (Version vom 14.11.2024)