Wirkung beruht, auf einem gegenseitigen Verhältnis persönlichen Zutrauens und persönlicher Opferwilligkeit beruht, das man nicht anders nennen kann als Liebe, das wissen nur diejenigen, welche mit dem einen oder anderen näher vertraut sind. Den anderen möchte ich nur mit zwei Worten sagen, daß die Erfolge des Kindergartens durchaus auf der erstaunlichen Sicherheit beruhen, mit welcher Fröbel die Psychologie des Kindes erkannt hatte, und auf der systematischen Anwendung der erziehlichen Grundsätze, die sich aus dieser Erkenntnis ergaben. Das aber sind die Kennzeichen der Wissenschaft: nämlich Wissen des Vorhandenen, um das Werdende sachgemäß zu gestalten. So sehen wir denn auch, daß von dieser Stelle aus der Grundgedanke Fröbels begonnen hat, sein Licht in die Elementarschule zu senden und daß die Reformen in dieser, welche nicht zum wenigsten durch die aufopfernde Arbeit der Gesellschaft für deutsche Erziehung und ihrer Gesinnungsgenossen angeregt worden sind, genau an diesem Punkte einsetzen. Und hätten diese Männer, die hier wirklich die nächsten Sachverständigen sind, zu bestimmen, so bestände für die Elementarschule längst nicht mehr eine Schulfrage in dem Sinne, der uns heute zusammengeführt hat, nämlich in dem Sinne einer Schulklage und Schulanklage. Sie wäre nicht vollkommen, wie jedes menschliche Ding; aber sie wäre der möglichen Vollkommenheit sehr viel näher, denn man hätte zu ihrem Segen experimentiert und erfahrungsmäßig das Wirksame vom Zwecklosen scheiden können.
Und an der anderen Seite die Universitäten. Die glänzendste Seite ihrer Entwicklung sind zweifellos
Wilhelm Ostwald: Wider das Schulelend. Akademische Verlagsgesellschaft m.b.H., Leipzig 1909, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wider_das_Schulelend.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)