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28.
Dankgebet.

HErr, mein Gott, ich erscheine hiemit in Deinem Hause und vor Deinem Angesichte und bringe Dir nach vollbrachter Reise und glücklicher Heimkehr schuldigen Dank für alle Barmherzigkeit, die du mir erwiesen hast. Wie der heimkehrende Jakob bekenne ich aus der Tiefe meiner Seele, daß ich nicht werth bin aller Barmherzigkeit und Treue, die Du an mir gethan hast. Unter allen Menschen, die mir auf meiner Reise begegneten, sah ich keinen öfter als mich selbst, und sah ihn niemals anders, als eingehüllt in die Unzier seiner Sünde. Es ist mir nicht eine Mühe, sondern ein Drang der tiefsten Erkenntnis, zu bekennen, daß alle Güte, die Du mir erwiesen hast, mir nicht geschehen ist um meiner Gerechtigkeit willen, die ich hätte, sondern aus lauterem Erbarmen in Christo JEsu. Demselbigen, meinem

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/128&oldid=- (Version vom 1.10.2017)