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Erlöser, und Deiner göttlichen Freude an Ihm und Liebe zu Ihm verdanke ich alles, jeden, jeden Segen, den Du mir von meinem Ausgang bis zu meiner Heimkehr geschenkt hast. Soll ich sie aufzählen, alle die Wohlthaten, die Du mir an Leib und Seele erwiesen hast, während der ganzen Zeit meiner Reise? Was ich weiß, ist viel, aber wie viel weiß ich nicht! Wie oft merkte ich Deine Hand nicht, und nicht den Dienst Deiner Engel, die mir aufwarteten, mir Staub und Sünder, als wäre ich ein hochgeborener Fürst in Deinem Reich! O, ich armer, blinder Pilgrim verberge mein Angesicht in Deinem Schooße, und mein armes Bekenntnis des Dankes geschieht zugleich mit dem innigen Bekenntnis meiner Unzulänglichkeit auch zu dem süßen Geschäfte des Dankes. Dennoch aber ist es von Grund meiner Seele gesprochen, wenn ich sage: „Ich danke Dir, mein Führer, mein Regierer, mein guter Hirte.“ Mein Dank nehme nicht ab. Die Ursachen des Dankes, die sich mit jedem Augenblicke mehrten und mehren, werden meinen Dank nähren, so lange ich lebe. Es wird eine Zeit kommen, da werden meine Psalmen rauschen, und meine Danklieder mächtig ertönen. Das wird die

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/129&oldid=- (Version vom 1.10.2017)