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Bischof der Seelen. – Darum mein Pilgrim denke nicht allein an die reisenden Boten, die in den fernen Ländern gehen, und weite Wege machen, sondern auch an die Boten JEsu, die in den Gemeinden auf kleinem Raume große Wege machen, von der Kirche zur Schule, von der Schule zu den Armen, zu den Rath- und Trostbedürftigen, zu den Kranken und Sterbenden, und zu den Gräbern, – die vom Morgen bis zum Abend nicht müde werden, die Schafe und Lämmer JEsu zu weiden. – Es ist Abend, mein Pilgrim, die Boten Gottes bedürfen der Ruhe wie Du. Bete wie für Dich, so für sie, daß ihnen gegeben werde, ihr Haupt im Frieden niederzulegen, daß Sorge, Last und Kummer ihres Berufes von ihnen genommen, und sie selbst allezeit getröstet und erfreut werden mögen mit der Botschaft des Heils, welche sie andern bringen. Bete, daß der HErr ein reicher Vergelter und Danker sein möge seinen Boten und vergiß unter den Boten allen die nicht, welche Dir selber von Jugend auf das Wort Gottes gesagt haben.




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/195&oldid=- (Version vom 1.10.2017)