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3.
Abschied vom Hause.

Mein HErr und mein Gott, ich gesegne nun die Meinigen und mein Haus und trete meine Reise an. Noch vor einer ganz kleinen Zeit war ich daheim in dem Meinen und bei den Meinen. Nun aber liegt der Ort bereits hinter mir, wo ich gewohnt bin, mein Haupt niederzulegen, zu Tische zu sitzen, zu handeln und zu wandeln; es ist mir alles wie genommen, und ich bin wie herausgerißen aus der Gemeinschaft, in die Du mich gestellt hast. Weil ich denn also scheide, so bleibe Du statt meiner daheim, halte Deine Hand über allem, was ich zurück laße, und regiere mein Haus, der Du der eigentliche rechte Hausherr bei mir bist, ich aber bin nur Dein armer und unzulänglicher Haushalter und Knecht. Regiere auch alle die Meinen, welche ich sammt ihren Leibern und Seelen hiemit ganz in Deine Hände befehle. Dein heiliger Geist

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/29&oldid=- (Version vom 17.8.2017)