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lehre und unterweise sie in allen ihren Thaten, und enthalte sie vom Bösen; Dein heiliger Engel schütze und schirme sie vor allem Uebel. Bleibe bei mir daheim, gehe aber auch mit mir und geleite mich, o Du Allgegenwärtiger, der Du den Ort nicht zu wechseln brauchst, um mit mir zu gehen, die Meinen nicht verläßest, um mir beizustehen, der Du allgegenwärtig bist, Himmel und Erde erfüllest. Sei mir anstatt alles dessen, was ich verlaße: anstatt Weib und Kind und Freundschaft, anstatt Haus und Hof, und weil Du mehr und ein größerer Schatz bist als alles, was ich verlaße, so laß mich auch zufrieden und fröhlich sein mit Dir, und das Glück der Gottseligkeit begleite mich auf meiner Reise. Wenn Du also bei den Meinen bist und auch bei mir, so sind wir vereinigt in und bei Dir und am besten Ort alle beisammen, und ob uns dann auch das Herz wollte bluten und wehe thun um der leiblichen Scheidung willen; so sind wir dennoch getrost, weil wir eins sind in und mit Dir, freuen uns auch, daß die Zeit meiner Reise vorüber geht, und Du uns auch geben kannst, daß wir einander leiblich in der Heimath wieder finden, noch sicherer aber uns in der ewigen

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/30&oldid=- (Version vom 17.8.2017)