Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/190

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und bald nach ihr lebenden Schriftsteller, welche die Geschichte ihrer Fahrt nach Jerusalem beschreiben, stimmen aber auch über ihre Persönlichkeit zusammen. Constantin selbst ehrte daher seine Mutter auffallend, und diese Erfüllung des vierten Gebots ist einer der schönsten Züge in seinem Bilde.

.

 Von der Abkunft Helena’s ist nichts Gewißes vorhanden. Jedenfalls stammt sie aus Britannien; ob sie aber, wie die einen sagen, eine Wirths- oder eine Königstochter gewesen ist, kann man nicht mehr ausmachen. Ambrosius sagt, sie werde für eine Gastgeberin gehalten, die Constantins Chlorus geheirathet habe, da er in Britannien gewesen. Als dieser sie verstieß, um die Stieftochter Maximians, Theodora, zu ehelichen und dadurch Cäsar zu werden, war sie bereits die Mutter Constantius. Im Jahre 306 finden wir sie hochgeehrt am Hofe ihres Sohnes. Dem HErrn gewonnen, ließ sie sich doch erst im 63. Lebensjahre taufen und scheint je älter, je flammender in der Liebe Christi geworden zu sein. Gregor der Große sagt, sie habe in den Herzen der Römer das Feuer, von dem sie selbst glühte, die Liebe Christi, entzündet. Die Ehrerbietung gegen die Mutter Helena theilte mit ihrem

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/190&oldid=- (Version vom 9.10.2016)