Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/189

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nach abgelegtem kaiserlichem Schmucke und Schuhen, auf eigener Schulter in die heilige Stadt an den Ort getragen, wo er zuerst gewesen. Seit dem 5. und 6. Jahrhundert hatte man zu Ehren der Kreuzerfindung, zugleich im Andenken an das Gesicht, welches Constantin der Große vom heiligen Kreuze am Himmel gehabt hatte, im Morgen- und Abendlande am 14. September ein Fest der Kreuzerhöhung gefeiert. Erst im 8. Jahrhundert führten die Lateiner ein eigenes Fest der Kreuzerfindung ein, während man am alten Kreuzerhöhungstage nun auch, und zwar insonderheit, jene merkwürdige Kreuzerhöhung feierte, welche Kaiser Heraclius nach Besiegung der Perser zu Jerusalem vollbrachte.

.

 Ob Helena, welcher ihr Sohn den hohen Namen Augusta beilegte, mehr durch ihren Sohn Constantin, oder durch die Thatsache der Kreuzerfindung oder Kreuzauffindung der Kirche empfohlen wurde, fragt sich. Jedenfalls helfen beide Thatsachen, daß sie Mutter des großen Kaisers und Kreuzauffinderin war, zusammen. Allerdings aber würde ohne ihre Frömmigkeit und ihre sittliche Würde keines von beiden hinreichen, ihr Gedächtnis frisch und grün zu erhalten. Dieselben gleichzeitigen

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/189&oldid=- (Version vom 9.10.2016)