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welche er vom Fieber geheilt habe. Schon der heilige Augustinus glaubt versichern zu dürfen, Petrus habe eine Tochter dieses Namens gehabt, und dieselbe sei wirklich durch ihn von einem Fieber wunderbar geheilt worden. Petrus kann ja wohl auch eine Tochter gehabt haben, weil er in der Ehe gelebt hat. Ob er aber wirklich eine gehabt hat, oder ob Petronilla nur eine geistliche Tochter von ihm war, das können wir nicht mehr bestimmen; ja wir können nicht einmal ausmitteln, ob Augustinus im Stande gewesen ist, darüber eine Meinung zu haben. So ist denn ein Glanz und heller Strahl in der Kirche, der Petronilla heißt; der helle Schein desselben hat bis zu dieser Stunde sich dem Auge der Nachwelt nicht entzogen. Es geht uns aber mit diesen, wie mit ähnlichen anderen Strahlen, von denen wir näheres und gewisses erst dann erkennen werden, wenn wir zur Versammlung aller derer kommen, die, bekannt bei Gott und hochgeehrt von Ihm, dennoch in der Welt vergeßen und unbekannt worden sind. Auch bei ihnen heißt es, ihr Leben sei verborgen mit Christo in Gott; aber es ist deshalb kein Mährchen, sondern es wird offenbart werden in der Herrlichkeit an dem großen Tage, an welchem alles offenbar werden wird, was verborgen ist.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/193&oldid=- (Version vom 9.10.2016)