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Fluße nehmen und begrub ihn in der Nähe der Stadt.

 An einem anderen Tage ließ Hadrian die sieben Söhne mit einander vor sich rufen, und da er ihnen umsonst zusprach und drohte, sprach er ihnen ein Urtheil. Es mußten um den Tempel des Herkules sieben Pfähle eingeschlagen werden, und daselbst dehnte man ihre Glieder mit Winden auseinander. Endlich tödtete man die Unüberwindlichen. Crescens wurde am Halse durchbohrt, Julianus an der Brust, Nemesius am Herzen, Primitivus am Nabel, Justinus von hinten, Stracteus an der Seite, und der siebente, Eugenius, wurde von oben nach unten entzwei gespalten. Des andern Tages kam der Kaiser in den Tempel des Herkules und ließ die Leichname zusammen in eine tiefe Grube werfen. Als hernach die Verfolgung aufhörte, nahmen die Christen ihre Leichname heraus und begruben sie mit Ehren und großem Fleiß auf der Straße, die von Tibur nach Rom führt.

 Das ist die Geschichte einer heiligen Familie von zehn Gliedern, einem Vater und Oheim, einer Mutter und sieben Söhnen, die alle mit einander dem Vorgang der unter den Christen gerühmten makkabäischen

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/237&oldid=- (Version vom 9.10.2016)