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Mutter und ihrer sieben Söhne nachfolgten. Absichtlich haben wir alles in der kurzen nervösen Einfalt der uralten Erzählung wiedergegeben, und es dünkt uns, es brauche die ganze Sache weder der Erläuterung, noch einer Lobpreisung. Die Wittwen unter uns können sich fragen, ob sie den Kelch der edlen Symphorosa trinken können, und die Söhne unter uns, ob sie den Tod überwinden können, wie die sieben, die Familienväter aber, ob ihr Lebens- und Todesgang vermögend sein wird, ihre Wittwen und Kinder mit einem solchen Geiste leidensvoller Nachfolge zu erfüllen. Alle aber wollen wir einen Blick auf den Tod des Kaisers werfen, der diese Heiligen zu solchen Toden beförderte. Er starb etwa 18 Jahre nach Symphorosa. Sein lasterhaftes Leben hatte seine Gesundheit zerrüttet und in seinem Schloße zu Tibur fiel er nicht blos in schwere Leiden, sondern in den Jammer der Verzweiflung. Oftmals wollte er Gift nehmen, sich ermorden, Verzeihung, ja Belohnung denen geben, die ihn töden würden; niemand wollte daran gehen. Einer der Aerzte fürchtete sich, er möchte dem Kaiser zu Willen werden, und tödete sich daher lieber selbst. Ein Sclave nahm sich den Anlauf, dem Kaiser zu gehorchen, aber im

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/238&oldid=- (Version vom 9.10.2016)