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Backenstreichen gab, nach welcher aber der erzürnte Vater andere Wege einschlug. Sie wurde so grausam geschlagen, daß ihr das Fleisch stückenweise vom Leibe fiel. Christina hob es auf und hielt es muthig ihrem Vater entgegen. Als sie nun dieser auf ein Rad binden und über einem Feuer herumdrehen ließ, und dabei mit Oel begießen, geschah es nach Bericht der Sage, daß das Feuer seine Dienste nicht that, und Christina wie die drei Männer im Feuerofen unversehrt erhalten wurde. Der Vater aber, der unnatürliche Verfolger seines Kindes, soll nach göttlichem Gerichte eines jähen Todes gestorben sein. Nachdem Christina auf Wunderwegen zur Heilung gebracht worden war, bekam sie am Nachfolger ihres Vaters, Dio, einen neuen Verfolger. Der habe sie, heißt es, in den Tempel Apollos führen laßen, um sie zum Opfer zu zwingen; statt deßen aber sei bei ihrem Eintritt in den Tempel das Bild auf die Erde gestürzt, was einen solchen Eindruck auf die Anwesenden gemacht habe, daß sich viele bekehrten, dem Dio aber sei es wie seinem Vorfahr gegangen, er sei eines plötzlichen Todes gestorben. Doch sei Christina auch damit noch nicht zum Ende ihrer Leiden gekommen; erst der zweite

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/246&oldid=- (Version vom 9.10.2016)