Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/250

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

laßen, Götter von Holz und Stein anzubeten. Ihr Urtheil und Lohn für solch Bekenntnis war, daß sie in ihrem Gefängnisse erdrosselt werden sollte. So wurde sie eine wahre Beatrix oder Beata, das heißt eine Selige, denn selig sind die Todten, die im HErrn sterben. Es gibt einen großen Haufen frommer Frauen, welche den Namen Beata oder Beatrix tragen. In dem Heiligenlexicon von Stadler und Heim finden sich nicht weniger, als vier unter dem Namen Beata und fünfunddreißig unter dem Namen Beatrix aufgeführt. Unter diesem Haufen sind manche, deren Lebensläufe länger als der unserer Beatrix gerathen würden. Dennoch aber muß man gestehen, daß die Schwester der Heiligen Simplicius und Faustinus von Rom mit andern römischen Märtyrern der ältesten Zeit etwas gemein hat. Diese Märtyrer sind nemlich gedrungene kräftige Gestalten, welche wie durch eine Meisterhand mit wenigen Strichen vor unsere Augen gemalt sind, und von denen man, trotz der kurzen Nachricht, die man hat, dennoch sagen muß, ihr Leben sei wohlgethan, ihr Lauf glorreich geschloßen. So ist es bei Beatrix. Ihre Brüder sind Märtyrer. Sie erweist ihnen im Leben und im Tode

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/250&oldid=- (Version vom 9.10.2016)