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Jahre 1194 von Hortulana von Assisi, der Gemahlin des Phavorino Sciffo, geboren. – Nach den Jahren ihrer ersten Jugend hörte sie einmal den heiligen Franziskus von Assisi reden, und wurde von seinen Worten so sehr ergriffen, daß sie von Stund an wußte, welchen Lebensweg sie zu betreten hätte. Am 18. März 1212, also in ihrem 18. Jahre, verließ sie im Feierkleide, von gleichgesinnten Jungfrauen umgeben, ihr elterliches Haus und gieng in das Kloster Portiuncula zu Franziskus, aus deßen Händen sie das Bußgewand empfieng und von dem sie sofort in das Kloster der Benediktinerinnen von St. Paul in Assisi geführt wurde, da in jener Zeit noch kein eigenes Nonnenkloster des Franziskus bestand. So war nun Clara allerdings Nonne, aber ohne Einwilligung ihrer Eltern und Verwandten, mit denen sie erst harte Kämpfe zu bestehen hatte, bis sie ruhig ihrer Neigung leben durfte. Nachdem sie aber Ruhe gefunden, entwickelte sich in der Stille der Betrachtung auch ihre Kraft und Gabe zum Wirken nach außen hin. Sie hatte bereits das Kloster St. Angelus von Panso bezogen, als sie von da aus den Orden der armen Clarissen stiftete. Dieser Orden breitete sich in

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/263&oldid=- (Version vom 9.10.2016)