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solche Anerkennung und Ehre fand, daß er in den Meßcanon der römischen Kirche aufgenommen wurde. Und doch sind die Nachrichten verschieden, und der große Glanz, der vom Leben und Tode der seligen Märtyrin ausgeht, ist doch nicht so recht klar! – Diejenige, welche man die ältere Anastasia nennt, hat ihr Gedächtnis mit den Aposteln Simonis und Judä am 28. Oktober, war gleichfalls eine Römerin, starb aber in der Valerianischen Verfolgung unter schrecklichen Martern unüberwindlich und Jesu treu. Ihr wurden die Brüste abgeschnitten, die Nägel von den Fingern, die Zähne aus dem Munde gerißen, die Hände, die Füße und endlich das Haupt abgeschlagen. Mit ihr zugleich wurde ein gewisser Cyrillus hingerichtet, darum, daß er es gewagt hatte, der Märtyrin in ihren schweren Kämpfen einen Trunk Waßers zu reichen. – Merken wir uns beide Anastasien, die ältere und die jüngere, die Matrone und die Jungfrau, und dazu Chrysogon, welcher der einen voran, und Cyrill, der der andern nachgieng. Bitten wir auch den HErrn, daß uns gegeben werde, treu zu sein bis in den Tod, wie die beiden Frauen und auf dem Wege der Treue solche Vorgänger und Nachfolger zu finden wie sie.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/276&oldid=- (Version vom 9.10.2016)