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Es ist diese Brigitta die wegen ihrer Gesichte und Offenbarungen merkwürdige, wegen ihres christlichen und frommen Wandels auch uns ehrwürdige Wittwe aus Schweden. Sie ist zu Finsta oder Finstad in der schwedischen Provinz Upland im Jahr 1302 oder 1303 geboren. Ihr Vater, Birger Pederson, war Lagmann oder Landvogt von Upland, und ihre Mutter hieß Ingeborg, wird aber auch, obschon vielleicht fälschlich, Sigrida genannt. Diese Eltern, beide hochgeboren, der Vater sogar aus königlichem Stamm, hatten drei Söhne und vier Töchter, unter welchen Brigitta oder Birgitta die jüngste war. Schon vor der Geburt dieser Tochter gab es nach der Überlieferung Gesichte und Träume, die auf besondere Gnaden des Kindes deuteten, welches geboren werden sollte. Als Ingeborg einem von ihrem Manne gestifteten Kloster einen Besuch machte, war einer Klosterfrau die ehrliche Pracht der hohen Dame so anstößig, daß sie nicht anders konnte, als sich darüber auslaßen: Ingeborg, meinte sie, sei hoffärtig. In der Nacht darauf wurde die Klosterfrau bedeutet, daß Ingeborg nicht hoffärtig, wohl aber Mutter eines auserwählten Kindes sei. Während derselben Zeit, da sie mit ihrer Tochter Brigitta gieng, machte sie

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/310&oldid=- (Version vom 9.10.2016)