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verklärt. Die Kirche wollte an den Frauengestalten, welche sich im Verlauf des Jahres ihrem sinnenden und verehrenden Geiste vorstellten, sich und ihren Kindern zeigen, zu was für einer herrlichen Stärke durch den Geist Jesu sich das erheben könne, was natürlich schwach ist. Thoren faßen es nicht und sehen gleichgiltig auf Namen, die in der Kirche große Ehre haben, aber doch unbekannt geworden sind. Weise Menschen aber begreifen den Gang und Sinn der heiligen Kirche und freuen sich des schönen Frühlingsduftes, der aus fernen Zeiten bis herüber zu unsern Zeiten getragen wird und ohne Zweifel von dem Herrn der Kirche selber seinem Volke zu Heil und Segen vermeint ist. – Katharina soll unter dem II. Maximin zu Alexandrien gelitten haben. Sie sei, sagt man, von königlichem Geschlechts gewesen, geschmückt mit den Vorzügen eines reichen Geistes und schönen Leibes. Maximin habe Philosophen abgesendet, sie von Christo abzubringen, das Umgekehrte aber sei geschehen. Nicht sie sei verkehrt, sondern die Philosophen bekehrt worden. Auf den Bildern sieht man sie an ein Rad gelehnt, das mit Stacheln versehen ist: darauf habe man ihren Leib geflochten; bei der Bewegung der

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/361&oldid=- (Version vom 9.10.2016)