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LVII.
13. December.
Odilia


ist die Tochter des Herzogs von Elsaß, Attich, und seiner Gemahlin Berswinda. Ihre Eltern hatten noch eine Tochter und vier Söhne. Sie selbst war einige Stunden von Straßburg zu Oberehnheim geboren, und zwar blind. Ihr Vater, überhaupt ein Mann von roher Art, war über der Geburt einer Tochter, die so wenig für diese Welt versprach, so ungehalten, daß die fromme Mutter, in großer Angst für ihr Kind, es heimlich einer treuen Dienerin übergab, und in einen Ort bei Schlettstadt schickte. Da wurde sie ein Jahr lang erzogen, bis die Leute auf den kleinen, vornehmen Gast aufmerksam wurden, und die Mutter sie deshalb nicht mehr für sicher hielt und sie in ein Kloster in der Nähe von Besançon zu einer befreundeten Aebtissin sandte. Hier, zu Baume-le-Nones, wurde das Kind getauft, und bei der Taufe erlangte es nach

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 348. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/368&oldid=- (Version vom 9.10.2016)