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LVIII.
15. Dezember.
Christiana.


 An der Ostseite des schwarzen Meeres, dem Kaukasus entlang bis zum kaspischen Meere hin, wohnten am Anfang des vierten Jahrhunderts die Iberier, ein heidnisches Volk. Diese nahmen eine Frauensperson gefangen, welche unter ihnen ein so hohes Ansehen bekam, daß man sie „einen Apostel der Iberier“ nennt. Man weiß von ihren Verhältnissen, ihrer Geburt, ihrer Erziehung, ihrem Lebensgang nichts; nicht einmal ihren Namen weiß man; und wenn man sie „Christiana“ nennt, so ist das nicht ihr Eigenname, sondern es wird ihr die Benennung des Glaubens, welche sie mit Millionen gemein hat, in Ermangelung eines Eigennamens beigelegt. Diese Christiana, deren Wandel und Wirksamkeit unter den Iberiern aus dem Dunkel ihres Daseins hervortritt, wie manchmal der Mond bei wolkenbedecktem Himmel durch kurzen Schein sein Dasein kund gibt,

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 357. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/377&oldid=- (Version vom 9.10.2016)