Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/378

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wandelte unter den Iberiern nicht bloß also, daß diese ihre guten Werke sahen und den Vater im Himmel priesen: sondern sie bekannte auch ohne Scheu den Namen Jesu und rief Ihn als ihren Gott und HErrn für sich und andere an. So betete sie auch einmal für die erkrankte Königin des Landes, und der HErr erhörte sie, wie Er sie öfter bei ähnlichen Gebeten schnell und wörtlich erhörte. Der Sinn der Königin wurde dadurch dem Christenthum offen, und sie drang in ihren Gatten, von Abgötterei und Aberglauben abzustehen und sich dem Gott der Christen zuzuwenden. Es gieng mit der Bekehrung des Königs langsam, aber neue Wunderwirkungen Christiana’s überwanden ihn endlich doch, so daß sie nun die Iberier nach Kräften im Christenthum unterweisen durfte, eine Kirche gebaut und Constantin der Große gebeten wurde, ihnen Bischöfe und Priester zu schicken. Diese Thatsache, welche Rufinus aus dem Munde eines iberischen Fürsten etwa fünfzig Jahre, nachdem sie sich ereignet, vernahm, machte auf die Kirche Gottes, namentlich im Abendlande großen Eindruck, so daß ihr Gedächtnis gefeiert wurde, und Christiana unter dem Namen Sclavin oder Magd im Martyrologium vorkommt.

.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/378&oldid=- (Version vom 9.10.2016)