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LX.
17. Dezember.
Olympias.


 Olympias, im Chore der Wittwen und Diakonissen schier der leuchtendste Stern, den wir kennen, wurde im Jahre 368 geboren. Ihre Eltern starben, da sie selbst noch in sehr zartem Alter war, und ihr fiel dadurch, wie die Alten zu sagen pflegen, „unermeßlicher“ Reichthum zu. Ihre Erziehung übernahm nun Theodosia, die Schwester des heiligen Amphilochus, eine Wittwe, welche nach dem Zeugnis Gregors von Nazianz ein Muster der Frömmigkeit war. Die hohe Geburt des Mädchens, ihr großer Reichthum, ihre aufblühende Schönheit, der große geistige Erfolg ihrer Erziehung lenkten alle Augen auf Olympias. Sehr frühzeitig wurde sie mit Nebridius, welcher bei Theodosius dem Großen Güterverwalter und hernach Präfekt der Residenzstadt Constantinopel war, vermählt; allein die Ehe dauerte nicht länger, als zwanzig Monate, so

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 374. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/394&oldid=- (Version vom 9.10.2016)