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oder doch finden können, auf die nemlich, welche fromme Schafe in der Gemeinschaft frommer Hirten zu erdulden haben. Nicht den Heiden, sondern der Menge der abgefallenen Christen hat unsere Treue zu leuchten. Nicht Heiden, sondern ein abtrünniges Juda oder Ephraim soll die Werke der heiligen Bekenner unserer Tage sehen und daran den Vater im Himmel preisen lernen. Da kann eine Jüngerin unserer Tage von Olympias lernen und an ihr sichs absehen, wie man sich nicht scheuen dürfe, eine Johanniterin genannt zu werden, – wie man aber auch bei aller Weiblichkeit und Abhängigkeit doch mehr sein und werden könne, als eine bloße Anhängerin von Hirten und Lehrern, nemlich eine Nachfolgerin des Lammes Gottes, welche den Jammer der Gemeinden und deßen Quellen richtig erkannt und in Leid und Verkennung, sei es auch mit Schmerz und Thränen, die edle dunkle Bahn geht, welche einst das Lamm Gottes Selbst gegangen ist. – Glück zu den muthigen Kämpferinnen dieser oder der kommenden Tage; die rechte Hand des HErrn kann alles ändern und über ein Kleines tritt die Ruhe ein, welche für das Volk Gottes annoch vorhanden ist.




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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 383. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/403&oldid=- (Version vom 9.10.2016)