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V.
9. Februar.
Apollonia,
Jungfrau, Märtyrin.


 Es ist der Name einer durch Alter und Tugend gleich ehrwürdigen Jungfrau zu Alexandrien, welchen die Leserin in der Überschrift findet. In der letzten Zeit des Kaisers Philippus, im Jahre 249, war nach einem Zeugnis des heiligen Dionysius zu Alexandrien in dieser Stadt eine Verfolgung der Christen ausgebrochen. Ein Dichter reizte das Volk zur Wuth auf, unter deßen mörderischen Händen alsdann mehr als ein Blutzeuge Jesu verschied. Auch Apollonia wurde ergriffen. Man gab ihr Backenstreiche, daß ihr die Zähne ausgeschlagen wurden. Die greise Jüngerin blieb unerschüttert. Da zündete man außerhalb der Stadt ein großes Feuer an und drohte, sie in dasselbe zu werfen, wenn sie sich nicht herbei ließe, Christum zu lästern. Sie, wie wenn sie sich bedenken wollte, bat sich eine kleine Zeit aus, die man ihr auch gönnte; kaum aber

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/58&oldid=- (Version vom 2.10.2016)