Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/69

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Kampf ist auch des Liedes werth, denn sie hat tapferes gethan in böser Zeit und den Tod der Blutzeugen erlitten in einem Alter von nur 12 Jahren; gewis ein Umstand, durch welchen auch dasjenige in ihrem Lebensgang zur Tugend umgestempelt wird, was der kühlen Moral unserer Tage nicht gefallen kann. Das Mädchen war aus Merida oder Augusta Emerida in der spanischen Landschaft Estremadura. Ihre Abkunft war edel; ihre Erziehung geschah nach dem Sinne Jesu. Der Erfolg war groß. Das eitle Vergnügen, welches Mädchen ihres Alters an Putz und Weltfreuden zu haben pflegen, kannte sie nicht. Die Welt war ihr gekreuzigt; eingezogen, voll Freude an Gott und seinem Christus, hatte sie Ein großes Verlangen, ihren Heiland durch ein reines und heiliges Leben zu ehren. Es wird von ihr insonderheit gerühmt, daß sie dem Lamme Gottes mit einer wunderbar milden Sanftmuth nachgefolgt sei. Als nun die Dekrete Diokletians alle Christen des römischen Reiches zum Götzendienste aufforderten und zwingen wollten, erwies es sich auch, daß Eulalia’s Sanftmuth nicht Schwachheit, sondern vielmehr mit einer himmlischen Stärke gepaart war. Es war ihr, wie wenn sie durch eine Posaune

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/69&oldid=- (Version vom 2.10.2016)