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anders konnten, als eingreifen. Hilarianus, der Statthalter, sah also nach den hervorragenden und nahm sie fest. Das ist der Hergang der Verhaftnehmung der bereits erwähnten heiligen Gesellschaft Zu Carthago.

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 Perpetua’s Vater ahnte zuerst die Gefahr, die seiner geliebten Tochter drohte und unternahm es, unter diesen Umständen seine Tochter vom Glauben abwendig zu machen. Diese aber sagte: „Mein Vater, hier liegt ein Töpfchen, kann man dem einen anderen Namen geben, als den es seiner Natur nach hat?“ Als darauf der Vater mit „nein“ erwiederte, fuhr Perpetua fort: „So kann auch ich mich nichts anderes nennen, als was ich bin, eine Christin.“ In dieser Rede zeigte sich dem Vater mit einem Male das unabwendbare Schicksal der Tochter, seine Liebe und große Sorge verkehrte sich in Wuth und Zorn, so daß er die Tochter schlug und mishandelte. Das war der erste Strauß, den die fromme Tochter zu bestehen hatte, den sie aber auch ihres Perpetua-Namens würdig bestand, denn Perpetua heißt die Beständige. Nach wenigen Tagen ward ihr das hohe Glück zu Theil, getauft zu werden, und indem sie damit die Kräfte der überirdischen Welt empfieng, vernahm sie zugleich eine

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/88&oldid=- (Version vom 9.10.2016)