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Wilhelm Löhe: Sabbath und Vorsabbath. Eine Anweisung zum Herzensgebet

2. Ich kehre mein Herz von allem Irdischen, auch von mir selbst, von allen meinen irdischen Gedanken, Bewegungen, Werken ab. Philip. 3, 13. Ps. 55, 7.
3. Mein Herz ruht und verweilt in einer geheimen, heiligen Stille, da es der Welt müssig geht. Es heißt alsdann: „Meine Seele ist stille zu Gott.“ Ps. 62, 2.
4. In solcher Stille wendet sich die Seele kräftig zu dem HErrn, HErrn. Es ist alsdann, wie wenn das Morgenroth auf den Bergen liegt, und ich der Sonne entgegen ginge, unter deren Flügeln mir Heil kommt.
5. Dann gedenke ich Seiner nach den Artikeln des Glaubens. Es ist, als ginge die Sonne auf – die Sonne der Seele. Ich erblicke sie – und grüße Den, der meinem Geist erscheint und meine Finsterniß Licht macht.
6. Ich bleibe in solchem Anblick, ich lasse mich durchleuchten und durchwärmen, ich fasse Seine Strahlen, – es ist heller, heiliger Morgen und ich rufe mit den Seraphim:
Heilig, Heilig, Heilig ist Gott,
der HErr Zebaoth!
und beginne zu erfahren, was das heißt: „Gott, man lobt Dich in der Stille zu Zion!“ Ps. 65, 2.

 10. Mir däucht, als wären die Stücke 2, 3 und 4, 5, 6 nicht sehr von einander verschieden?

 Doch, doch: betrachte und erfahre sie nur genau.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Sabbath und Vorsabbath. Eine Anweisung zum Herzensgebet. Druck und in Commission der C. H. Beck’schen Buchhandlung., Nördlingen 1843, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Sabbath_und_Vorsabbath.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)