Seite:Wilhelm Löhe - Sieben Vorträge über die Worte JEsu Christi vom Kreuze.pdf/56

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unsertwillen hebt sich Deine Brust zu schweren Seufzern des Abschieds, rinnen vielleicht Deine bittern Thränen; wir aber mangeln der Liebe, oder der rechten Liebe, zu den Unsrigen, ohne Seufzer, ohne Thränen und gehen, wenn alles um uns her stirbt und uns verläßt, selbstsüchtig und zufrieden, Dir misfällig und grausig vor Deinem Angesicht dem Grab entgegen.

 Was soll ich sagen und was soll ich thun? O HErr, ich habe in mir nichts, als ein Kyrie Eleison, und kann vor Dir nichts, als an meine Brust schlagen und mich schuldig geben. Verzeih mir, wenn Du kannst, und Du kannst, daß ich an Deinem Kreuze und Dir gegenüber ein so verdammungswürdiger Vater, Sohn und Freund gewesen bin und noch bin, und hilf uns allen, die wir uns vor Dir, Du allerheiligster Sohn, schämen müßen, durch eine Vergebung über Bitten und Verstehen zu dem Frieden, den wir sonst bei jedem Blicke auf uns selbst verlieren, um heulend unterzugehen. Erbarme Dich unser, o JEsu! gib uns Deinen Frieden, o JEsu! Amen.