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und erkannten den Irrthum, ein neues Amt, das kein Predigtamt wäre, aufrichten zu wollen, und erlangten durch Gebet von Gott bald das Predigtamt durch Berufung des Pastors Krause.“

 Da P. Grabau gerade damals in Berührung mit P. Löber kam und durch ihn mit dessen andern Amtsbrüdern, „sandte er ihnen eine Abschrift des Hirtenbriefes, damit sie daraus in brüderlicher Theilnahme ersehen möchten, wie es bei den ausgewanderten Preußen stände, in wie mancherlei Kampf sie wären, mit der Bemerkung, wenn sie etwas Irriges darin fänden, es ihm – P. Grabau – brüderlich anzuzeigen.“

 Nach 2 Jahren, 8 Monaten sandten die sächsischen Brüder die „Beurtheilung des Hirtenbriefsd. d. 3. Juli 1843, welche sich p. 20–36. der mehrerwähnten Actensammlung findet. – Wer diese beiden Schriften liest, findet den ganzen Gegensatz bereits ganz klar gezeichnet, und nur zur Erklärung des Gegensatzes dient alles andere, was auch gar nicht gegensätzlich gesprochen ist.

 Am 12. Julius 1844 schrieb nun P. Grabau die p. 37–51. sich findende, in vielfacher Beziehung sehr beachtenswerthe und treffende Antikritik. Es sind ihr zwei Anhänge beigegeben, deren erster die richtige Faßung mehrerer aus Luther’s Schriften beigebrachten Beweisstellen festzusetzen sucht, während der zweite p. 55. eine meines Erachtens keinesweges richtige „Uebersicht der sämmtlichen Irrungen“ vorlegt, welche Herr P. Grabau bei den Brüdern aus Sachsen (nunmehr in Missouri) zu finden glaubt.

 Darauf folgt p. 57–64. ein am 26 Jun. 1844 geschriebener, „zu der vorigen Widerlegung gehöriger Brief des Herrn Pastors Grabau an Herrn Pastor Brohm in New-York.“ Der Brief behandelt weitläufig ganz dieselben Themata, von denen überhaupt in diesem Streite die Rede ist.

 Am 15. Januar 1845 erließen die Pastoren Löber, Gruber, Keyl und Walther eine „Beurtheilung“ der Grabauischen Antikritik, welche, obwol ihrerseits in vielen einzelnen Theilen ganz gegründet, doch im Ganzen nur reichen Beitrag zur Erkenntnis der gar nicht unbedeutenden Verschiedenheit thut, welche zwischen den sächsischen und preußischen Brüdern obwaltet. (S. p. 64–88.)

 Auf diese Beurtheilung antwortete p. 88–91, die kleine Synode der mit Grabau verbundenen Pastoren ganz kurz am 25. Jun. 45, worauf von Seiten der sächsischen Brüder eine letzte Erwiederung (d. d. 2. Aug, 45. S. p. 91–95.) erfolgte.

 So weit die mitgetheilte Correspondenz. Andere Briefe, welche wahrscheinlich von geringerem Belang waren oder sich nicht zur öffentlichen Mittheilung eigneten, oder gegen deren Veröffentlichung anderweitige Gründe sprechen

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Unsere kirchliche Lage im protestantischen Bayern. Verlag der C.H. Beck'schen Buchhandlung, Nördlingen 1850, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Unsere_kirchliche_Lage_im_protestantischen_Bayern.pdf/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)