Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 2.pdf/224

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Es wurde aus freiwilligen Beiträgen der Gemeinde nach Löhe’s eigener genauester Angabe gemalt. Auf dem Fenster ist in leuchtenden Farben das Christusbild auf Veronica’s Schweißtuch in himmelblauem Felde, dahinter der goldene Thron mit den scharlachenen Decken, darunter Luther’s Wappen, die weiße Rose mit dem Herzen und darinnen das Kreuz, zu sehen.

 Auch wurde in diesem Jahre die Sacristei wohnlicher eingerichtet und ein kleiner eiserner Ofen für dieselbe gestiftet.

 Im gleichen Jahre 1851 wurde auch an der Filialkirche Wernsbach eine höchst nötige Reparatur vorgenommen, nachdem der seit langen Jahren schwebende Proceß mit dem Fiscus, der Löhe viel Not und Sorge gemacht hatte, zu einem glücklichen Ausgang gekommen war. Da nämlich die Kirche zu Wernsbach ein Filial des Chorstiftes Spalt war, und dieses den Zehnten von Wernsbach bezog, so hatte Spalt die Baukosten für die Kirche zu tragen. Den Zehnten hatte nun bei der Säcularisation der Staat übernommen, wollte aber die Baulast nur zur Hälfte tragen, weil der Pfarrer von Neuendettelsau auch Zehnten von Wernsbach bezog. Deshalb sollte der Pfarrer persönlich, als Condecimator, die zweite Hälfte tragen. Durch die Güte eines Freundes bekam Löhe mit Erlaubnis des Landrichters einen Actenfascikel des Oberamtes Windsbach, in welchem die Baupflicht des Staatsaerars unwiderleglich dargethan war. Löhe hatte nicht allein die Freude für sich und seine Nachfolger, von der lästigen Zumutung frei geworden zu sein und den Proceß gewonnen zu haben, sondern der Staat kam nun auch seinen Pflichten sofort nach und ließ die Kirche von Grund auf restaurieren.

 1853. Im Juni dieses Jahres bekam die Filialkirche Reuth ein neues sehr schönes Bahrtuch, wozu die Gemeinde freiwillig die Kosten aufbrachte.

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/224&oldid=- (Version vom 1.8.2018)