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HErr erhöre öffentlich, was eine arme Dorfgemeinde in stiller Verborgenheit betet.

 „Lebe wohl! Laß Dir, lieber Vater, dies Blättchen, das Dir von einem bisher ruhevollen Patmos kommt, nicht widerwärtig sein.

 „Der Friede sei mit Dir und

Deinem treuen 
W. Löhe.“ 




An Herrn v. Maltzan.
22. März 1848. 

 „Hochgeehrter, theurer Freund!

 ....„Was für Veränderungen in Monatsfrist! Ein Mond der Gerechtigkeit des HErrn über die Könige; ein Mond neuer Saaten menschlicher Ungerechtigkeit und Sünde, welche nicht minder im Gedächtnis Gottes aufbewahrt werden wird, bis das Maß voll ist und auch dafür die Rache kommt.

 „Obwol die Saat unserer gegenwärtigen Aernte durch die Sünden der Fürsten und durch die Sünden der Demagogen lange gestreut ist, so hätte doch niemand gedacht, daß so mit einem Male die Stunde der Aernte für so weite Lande kommen, so mit einem Male alles reif werden würde für die Sichel. Dieser westliche Sturm, in welchen Teufel hinein heulen, hat Macht von dem HErrn HErrn; darum kann nichts widerstehen und die Herrlichkeit der Könige verwelkt vor ihm wie des Grases Blume. Alles Fleisch ist wie Heu – und welcher Sünder besteht im Gericht?

 „Als ich die Münchener Stürme zuerst las, schien mir alles, so sehr es mich ergriff, doch noch eine versprechende Gestalt zu haben. Nun aber die Wiener und Berliner Stürme, besonders die letzten! Ich las eben einen Zeitungsartikel über

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/267&oldid=- (Version vom 1.8.2018)