Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 2.pdf/416

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Oberkonsistorium cet. cet. alles verderbe. Ich habe dies pure gesagt, weil ich darin sicher war, ich aber nicht wissen konnte, ob alles was von Eurer Seite geschehen, im Rechten sei. Ich habe also in bezug auf Dich garnichts gesagt, bin auch nicht darüber gefragt worden, sondern habe nur dem Gegenpart angedeihen lassen, was er verdient. Gott hat mein Gebet so weit erhört, daß ich ohne mein Zuthun schreiben konnte und mußte. Alles Weitere befehle ich denselben wunderbar treuen Händen.“

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 Da in dem Reskript vom 9. Januar 1852 Löhe und den Mitunterzeichnern der Schwabacher Eingabe die „Erwartung einer genauen Einhaltung der in demselben gegebenen Bestimmungen“ ausgesprochen war, so glaubten diese, um der Aufrichtigkeit willen ihren kirchlichen Oberen die Erklärung schuldig zu sein, daß sie gewissenshalber auf dem in ihren Eingaben dargelegten Standpunkt verharren müßten. Sie thaten dies in einer von Wucherer verfaßten Eingabe, in welcher sie erklärten, daß sie sich durch die Behauptung des Kirchenregiments, welches ihre Überzeugung von der Sündhaftigkeit der Abendmahlsgemeinschaft mit Fremdgläubigen als Irrtum bezeichnet hatte, nicht für überwiesen achten könnten; daß sie allerdings jede, auch ausnahmsweise Zulassung einzelner Reformierter und Unierter zum lutherischen Abendmahl für Sünde, und die grundsätzlich geduldete und geübte Praxis der gemischten Abendmahlsgemeinschaft für unerträgliche Sünde achten müßten; daß sie daher keinen, der in Abendmahlsgemeinschaft mit Fremdgläubigen gestanden, vor Erkenntnis und Absage seines Irrtums als Beichtkind annehmen, auch keinen, der um der Abendmahlsgemeinschaft mit Fremden willen unter Beobachtung der vorgeschriebenen Form sein bisheriges Beichtverhältnis löse, von ihren Altären zurückstoßen, und daß sie die entgegenstehende laxe Theorie und Praxis in der Abendmahlsfrage nicht für wahrhaft lutherisch ansehen könnten. Zum Schluß stellten sie noch die Bitte, das Kirchenregiment

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/416&oldid=- (Version vom 1.8.2018)